Die Immobilienfinanzierung

Eine Immobilienfinanzierung wird immer dann notwendig, wenn man entweder als Privatperson ein Haus bauen oder kaufen möchte bzw. eine Eigentumswohnung erwerben möchte, oder aber als Unternehmen eine neue Immobilie benötigt. Neben dem Kauf oder dem Bau wird die Immobilienfinanzierung natürlich auch für Erweiterungen, Umbauten und größere Renovierungsmaßnahmen in Anspruch genommen. Auch wenn oftmals vom Begriff her das Gleiche gemeint ist, so sollte man die Immobilienfinanzierung nicht mit dem Immobilienkredit verwechseln. Denn die Finanzierung ist deutlich umfassender und umfangreicher, da der Immobilienkredit in der Regel nur einen Teil der gesamten Immobilienfinanzierung ausmacht. Meistens beinhaltet eine Immobilienfinanzierung nämlich verschiedene Kreditarten, welche in die Finanzierung mit eingebunden werden können. Hinzu kommen oftmals noch Eigenleistungen und ohnehin Eigenkapital, welches ebenfalls einen Teil der Gesamtfinanzierung darstellt.

Es gibt zwar keine konkreten Vorschriften oder Vorgaben, wie eine Immobilienfinanzierung in der Praxis auszusehen hat, aber natürlich haben sich im Laufe der Jahre bestimmte Standards gebildet. So vollzieht sich die gesamte Immobilienfinanzierung in der Regel in mindestens vier Schritten. Zu Beginn muss man natürlich ein passendes Objekt gefunden haben, welches man finanzieren möchte oder eben alternativ ein Bauvorhaben geplant haben. Ist dieses der Fall, kann man die Immobilienfinanzierung konkret in Angriff nehmen. Zunächst muss die Gesamtsumme ermittelt werden, welche man zur Verfügung haben muss. Diese Summe setzt sich zusammen aus dem Kaufpreis der Immobilie bzw. den Baukosten, den Nebenkosten wie Maklergebühren, Gebühren für den Notar und den Architekten, Kosten für Versicherungsbeiträge und noch einige anderen Kosten, die in der Summe bis zu 20 Prozent der Anschaffungskosten betragen können. Steht die Gesamtsumme fest subtrahiert man in einem zweiten Schritt den Betrag, welchen man in Form von Eigenkapital zur Verfügung hat oder als Eigenleistungen mit in die Finanzierung einbringen kann. Erst diese sich ergebende Summe ist der Betrag, welchen man im Rahmen der Immobilienfinanzierung dann auch fremdfinanzierten muss.

In einem nächsten Schritt muss nun geplant und verglichen werden, welche Darlehensarten man mit welchem Anteil in die Finanzierung einbinden möchte. Zur Verfügung stehen hier generell zum Beispiel die drei Formen von Hypothekendarlehen (Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen und endfälliges Darlehen), das Bauspardarlehen und verschiedene Förderdarlehen (KfW-Darlehen). Welchen Anteil die jeweilige Kreditart an der Gesamtfinanzierung hat ist von Fall zu Fall zwar unterschiedlich, oftmals wird in der Praxis jedoch die Kombination aus 60 Prozent Hypothekendarlehen, 20-30 Prozent Bauspardarlehen und 10-20 Prozent KfW-Darlehen genutzt. In einem weiteren wichtigen Schritt werden dann im Rahmen der Immobilienfinanzierung die jeweiligen Kreditraten der vorhandenen Kredite addiert und anhand der Einnahmen- und Ausgaberechnung die Finanzierbarkeit überprüft. Werden alle Darlehen von den Kreditgebern genehmigt, ist der größte Teil der Immobilienfinanzierung damit abgeschlossen und im Folgenden sind "nur" noch über viele Jahre hinweg die Kreditraten zu zahlen.