Das Beamtendarlehen
Viele Banken bieten mittlerweile Darlehen an, die nicht allen Kunden zugänglich sind, sondern die nur für bestimmte Berufsgruppen oder Kunden mit anderen festgelegten Kriterien bestimmt sind. Solche personenbezogenen Kredite werden auch als Personenkredite bezeichnet. Zu diesen personenbezogenen Darlehen zählt unter anderem auch der Beamtenkredit. Wie der Name bereits zu erkennen gibt, ist dieses Darlehen ausschließlich für Beamte gedacht, wobei Angestellte des öffentlichen Dienstes in der Regel auch in diese Gruppe mit einbezogen werden. In erster Linie können jedoch Beamte wie zum Beispiel Lehrer, Polizisten, Beamte im Bereich öffentliche Verwaltung, Richter oder andere Beamte von dem Beamtendarlehen profitieren. Die Frage, die man sich als Verbraucher nun stellen kann ist, warum Banken überhaupt solche für den Kreditnehmer günstigen Beamtendarlehen anbieten und was diese Kredite von "normalen" Darlehen unterscheidet.
Die Frage nach dem "Warum ?" ist relativ kurz und einfach zu beantworten. Im Durchschnitt betrachtet zählen Beamte zu einer Gruppe von Kunden, die von der Bonität her sehr positiv beurteilt werden. Das liegt vor allen Dingen an der Tatsache, dass die Anstellung als Beamter in der Regel einen lebenslang sicheren Job bedeutet. Zu dieser Sicherheit kommt als zweiter Faktor noch hinzu, dass viele Beamten im Vergleich zum Durchschnitt der Arbeitnehmer insgesamt ein recht gutes Einkommen haben. Die Bank verspricht sich von der Kundenbeziehung bzw. von der Geschäftsbeziehung mit den Beamten also schlichtweg viel Profit, der vor allen Dingen im Bereich Versicherungen und Geldanlagen zustande kommen würde. Daher stellt der Beamtenkredit im Grunde eine Art Lockmittel dar, um den Kunden mit seiner gesamten Geschäftsverbindung für die jeweilige Bank zu gewinnen. Was genau unterscheidet nun den Beamtenkredit von den anderen Darlehen, die als Verbraucherkredit jedem Kunden angeboten werden?
An vorderster Front der Vorteile steht beim Beamtendarlehen der günstige Zinssatz, den der Kreditnehmer nutzen kann. Von der Höhe her liegen die Zinssätze hier sogar zum Teil unter dem Niveau von Hypothekendarlehen, die ansonsten im Kreditbereich schon als die günstigsten Kredite gelten. Während der "Normalkunde" also zum Beispiel für einen Ratenkredit einen Zinssatz von rund acht Prozent oder mehr bezahlen muss, können Beamte einen Beamtenkredit bereits für rund drei oder vier Prozent Zinsen nutzen. Dieser Zinssatz ist unter anderem auch deswegen möglich, weil das Ausfallrisiko beim Beamtenkredit natürlich aufgrund der bereits angesprochenen sicheren Arbeitsstelle des Kunden nahezu gleich Null ist, für die Bank besteht also kaum ein Risiko, dass das Darlehen nicht zurück bezahlt wird. Damit verbunden ist auch der zweite Vorteil und die weitere Besonderheit des Beamtendarlehens, nämlich die mitunter sehr langen Laufzeiten. Beim normalen Ratenkredit ist in der Regel bei maximal sieben Jahren Laufzeit eine Begrenzung, der Beamtenkredit hingegen kann bis zu 15 Jahren Laufzeit haben und zudem ist auch die mögliche Darlehenssumme in der Regel bei maximal 100.000 Euro, während man als "Normalkunde" im Rahmen des Ratenkredites kaum mehr als 50.000 Euro erhält.