Die Studentenkredite


Auch der Studentenkredit fällt in den Bereich der Personenkredite, weil hier nur Studenten als Kreditnehmer von den Vorteilen des Darlehens profitieren können. Die Intention der Bank, warum diese den Studenten bessere Konditionen als dem durchschnittlichen Kunden anbietet ist ähnlich wie bei den Beamten und dem Beamtenkredit. Auch von dem Studenten als zukünftig hoffentlich erfolgreichen Arbeitnehmer und gut verdienenden Kunden verspricht sich der Kreditgeber Bank in der Zukunft eine profitable Geschäftsbeziehung. Allerdings ist das Kreditausfallrisiko beim Studentenkredit natürlich deutlich größer als beim Beamtenkredit, was sich auch bei den Konditionen bemerkbar macht. Aber auch wenn die Zinsen nicht annähernd so niedrig sind wie beim Beamtendarlehen, so kann der Student dennoch von im Vergleich zum Durchschnitt immernoch günstigen Zinsen profitieren und vor allen Dingen von den Besonderheiten bezüglich der Rückzahlung des Darlehens profitieren, die im Folgenden noch etwas näher erläutert werden.

Die Zinsen beim Studentenkredit liegen je nach Bank zwischen fünf und sieben Prozent und sind deshalb höher als beispielsweise beim Beamtendarlehen, weil es keineswegs sicher ist, dass der Student nach Abschluss des Studiums eine Festanstellung erhält, während Beamte bei Erhalt des Darlehens im Grunde eine lebenslang sicheren Job haben. Bezüglich der Rückzahlung hat der Studentenkredit den Vorteil, dass das Darlehen erst dann zurück gezahlt werden muss, wenn der Student sein Studium beendet hat und dann im Idealfall sofort eine Festanstellungen antreten kann. Erst dann muss mit der Zins- und Tilgungszahlung begonnen werden. Manche Banken gehen sogar noch einen Schritt weiter und geben dem Ex-Studenten bis zu zwei Jahre nach Beendigung des Studiums Zeit, mit der Tilgung zu beginnen, während vorher lediglich Zinsen gezahlt werden müssen. Diese Art bzw. dieser spezielle Zeitpunkt der Tilgung ist natürlich auf der einen Seite sehr ungewöhnlich, da man als normaler Kreditnehmer direkt nach der Aufnahme eines Ratenkredites mit der Rückzahlung beginnen muss. Bei dem Studenten als Kreditnehmer macht dieses aber finanziell gar keinen Sinn, denn es gibt einen großen Unterschied zwischen den Studenten und dem "Normalkunden" als Kreditnehmer.

Beim Normalkunden ist es so, dass dieser einen Ratenkredit in Anspruch nimmt, um eine Anschaffung zu finanzieren, wie zum Beispiel ein Auto, Elektrogeräte oder Urlaubsreisen. Die Kreditrate wird dann im Folgenden aus dem Einkommen des Kunden heraus gezahlt. Beim Studenten als Kreditnehmer ist die Situation anders. Hier wird das Darlehen als Personenkredit in den meisten Fällen nicht für Anschaffungen benötigt, sondern zum Bestreiten des Lebensunterhaltes. Wenn man also bereits ein Darlehen benötigt, um seine laufenden Ausgaben decken zu können, ist es natürlich erst Recht nicht möglich, während dieser Zeit das Darlehen zurück zu führen. Von daher ist der Studentenkredit genau auf diese speziellen Bedürfnisse der Studenten zugeschnitten, dass eben die Rückzahlung erst nach Beendigung des Studium beginnt. Damit nicht "jeder Kunde" die Vorzüge des Studentenkredites nutzen kann, machen die Banken natürlich einige Einschränkungen. Zum einen muss man in regelmäßigen Abständen anhand einer Studienbescheinigung nachweisen, dass man noch "aktiv" studiert, zum anderen wird der Studentenkredit in der Regel maximal bis zum 27. Lebensjahr des Studenten gewährt.