Der Avalkredit

Auch der Avalkredit zählt in dem Sinne nicht gerade zu den Standardkrediten, als dass dieser häufig von Privatkunden genutzt werden würde. Im Bereich der gewerblichen Kunden wird der auch als Bürgschaftskredit bezeichnete Avalkredit hingegen schon öfter genutzt. Dabei unterscheidet sich dieser Spezialkredit vor allen Dingen aufgrund einer Besonderheit von nahezu allen anderen Darlehensarten. Beim Avalkredit ist es nämlich so, dass die Bank effektiv keine Darlehenssumme auszahlt wie bei anderen Kreditarten, sondern die Bank übernimmt zunächst einmal nur eine Bürgschaft für den Kunden.

In der Praxis wird der Avalkredit vor allen Dingen im Bereich der Gewerbekunden angewendet, wenn ein Kunde zum Beispiel an einer Ausschreibung für einen Auftrag teilnimmt und der Auftraggeber eine Sicherheit vom „Bewerber“ haben möchte, dass er auch in der Lage sein wird, den Auftrag zu erfüllen. In diesem Fall tritt der Kunde dann sehr häufig an seine Bank heran und bekommt einen Avalkredit, also die Garantie der Bank, dass eine vereinbarte Leistung auch erbracht wird. Geschieht dieses nicht, haftet die Bank zunächst einmal durch ihre Bürgschaft für die Forderungen des Dritte n gegenüber dem Kunden. Mit der Vergabe eines Avalkredites übernimmt die Bank also ein Risiko, auch wenn effektiv kein Kapital fließt und zur Verfügung gestellt wird.

Dieses Risiko übernimmt die Bank naturgemäß nicht umsonst, sondern der Kunde muss eine so bezeichnete Avalprovision zahlen. Diese bezieht sich von der Höhe her auf den Bürgschaftsbetrag und liegt in aller Regel zwischen 1-2,5 Prozent pro Jahr. Während der Avalkredit, wie bereits kurz erwähnt wurde, im Bereich der Geschäftskunden durchaus üblich ist, tritt diese Darlehensart bei Privatkunden eher selten auf. In der Praxis ist dass in den meisten Fällen in Form einer Mietbürgschaft der Fall, denn auch hier übernimmt die Bank für den Kunden gegenüber Dritten eine Haftungserklärung. Die Mietbürgschaft als eine Art von Avalkredit ersetzt in solchen Fällen die ansonsten oftmals übliche Mietkaution, was zum Beispiel dann für den Kunden von Vorteil sein kann, wenn dieser keine liquiden Mittel zur Verfügung stehen hat.