Wertpapierkredit - der Beleihungsrahmen

Bei einem Wertpapierkredit erhält der Kunde günstige Konditionen auf einen Kredit ohne Zweckbindung, für den er als Sicherheit seine Wertpapiere beleiht. Er muss dabei den Kreditrahmen nicht voll ausschöpfen, es handelt sich um einen Rahmenkredit. Für die Bank hat dies den Vorteil, dass die hinterlegten Sicherheiten bei einer Zahlungsunfähigkeit des Kunden schnell und unkompliziert veräußert werden können. Dass der Wertpapierkredit (auch: Effektenkredit) speziell dem Erwerb von Wertpapieren dient, ist allerdings nicht richtig. Entscheidend ist, dass Aktien, Fonds oder Anleihen vom Kunden als Sicherheit gestellt werden. Einen solchen Kredit als Hebel für die eigenen Anlagen zu nutzen, ist hingegen sogar mit einem großen Risiko verbunden.


Wie ermittelt sich der Beleihungsrahmen beim Wertpapierkredit?


Der Beleihungsrahmen beim Wertpapierkredit richtet sich nach Art der Wertpapiere und ihrem Kurswert. Je nach Anbieter unterscheidet sich zudem der Prozentsatz, in welcher Höhe die Wertpapiere beliehen werden können. Dabei unterscheiden sich sowohl die Konditionen für die einzelnen Finanzprodukte häufig nur geringfügig. Der Beleihungsrahmen orientiert sich zwar am Wert des Papiers, lässt diese jedoch nur zu einem Teil einfließen.

So sind bei nationalen Aktien beispielsweise 60 % des Wertes üblich, bei Euroanleihen 80 % und bei Fonds zwischen 60 und 70 %. Wer sein Depot nicht bei einer Vollbank, sondern bei einem günstigen Broker führt, wie sie bei http://www.aktienkaufen.com vorgestellt werden, sollte deswegen vor dem Abschluss überprüfen, welche Wertpapiere er führt und zu welchen Konditionen er sie beleihen kann. Anleger sollten zudem bei den gebotenen Konditionen darauf achten, wie viel Zeit sie haben, um die Rückführung des Darlehens bei Kursrückgang haben. Jede Kursveränderung wirkt sich auf den Beleihungsrahmen aus und Verluste verringern den Kreditrahmen.


Worauf sollten Anleger bei Wertpapierkrediten achten?


Ein Wertpapierkredit ermöglicht es zwar, einen flexiblen Kredit zu günstigen Konditionen zu erhalten, allerdings birgt er auch ein beträchtliches Risiko. Wenn die Kurse der Wertpapiere fallen, kann die Beleihungsgrenze schnell überschritten werden. Der Kredit ist damit überzogen und der Zinssatz erhöht sich für die Summe, die nicht mehr vom Beleihungswert der Wertpapiere abgedeckt ist.

Zusätzlich kann die Bank den Kunden in diesem Fall auch zum Nachschuss innerhalb eines gewissen Zeitrahmens auffordern. Kommt der Kunde dieser Aufforderung nicht nach, ist die Bank dazu berechtigt, selbstständig Wertpapiere aus dessen Depot zu verwerten, um den Kredit zu verringern. Natürlich wird auf diese Weise auch die Beleihungsgrenze um den Wert der verkauften Wertpapiere weiter gesenkt.
Bei hohen Kursverlusten kann es also erforderlich sein, einen Großteil der beliehenen Papiere zu verkaufen. Deswegen ist ein Wertpapierkredit zwar durchaus mit Vorteilen verbunden, sollte jedoch nur dann genutzt werden, wenn die Möglichkeit besteht, den Kredit bei Kurseinbrüchen zu tilgen. Sonst ist ein Verkauf der Wertpapiere um die notwendige Liquidität zu erreichen sinnvoller. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass mindestens zehn Prozent des Beleihungsrahmens nicht ausgeschöpft werden sollten, um das Risiko zu minimieren.