Dispokredit in Ratenkredit umschulden

Eine typische Situation, wann das Umschulden von Krediten sinnvoll sein kann und in der Praxis zwar immer häufiger, aber im Grunde noch nicht oft genug vollzogen wird, ist bei der Umschuldung von einem Dispokredit in einen Ratenkredit. Warum ist gerade diese Art der Umschuldung sinnvoll und mitunter für manche Kunden sogar notwendig? Die Grundtatsache in diesem Zusammenhang ist, dass es sich bei dem Dispokredit um die Art von Kredit handelt, der am meisten Kosten für den Kunden verursacht. Es handelt sich nämlich beim Dispositionskredit von den Zinsen her eindeutig mit einem Zinssatz zwischen 11 und 13 Prozent um den teuersten Kredit, während der Ratenkredit heute je nach Anbieter bereits für 6 bis 9 Prozent zu bekommen ist.

Von seiner ursprünglichen Aufgabe her ist der Dispokredit dafür gedacht, dass man als in Anspruch nehmender Kunde damit kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken kann. Von dieser originären Nutzung sind heute jedoch sehr viele Kunden abgewichen, indem sie den Dispokredit auf der einen Seite in relativ großem Umfang nutzen, und auf der anderen Seite die mitunter recht hohe Summen auch noch über einen Zeitraum von einigen Jahren oder sogar über Jahrzehnte hinweg nutzen. Ein weiteres "Problem", dass dieses für den Kunden unvorteilhaften Aspekt noch weiter verstärkt ist die Tatsache, dass die Zinsbelastung beim Dispokredit im Rahmen der meistens vierteljährlich stattfindenden Kontoabrechnung erfolgt. Nimmt man beispielsweise einen Dispokredit konstant in einer Höhe von 5.000 Euro in Anspruch, bei einem Zinssatz von 12 Prozent, dann wären das Zinsen im Jahr in Höhe von 600 Euro. Da diese aber nun auf vier Quartale mit dann jeweils 150 Euro verteilt werden, "klingt" dieses Betrag noch recht moderat und dem Kunden ist im Grunde oftmals gar nicht wirklich bewusst, wie teuer der Kredit eigentlich ist. Würde man die gleiche Darlehenssumme über einen Ratenkredit finanzieren, würde man die Schulden, und damit auch die Zinsbelastung, zum einen nach und nach abbauen, zum anderen würde man mitunter fast nur die Hälfte an Zinsen zahlen. Dieser geschilderte Zusammenhang ist also ein starkes Argument dafür, dass man die Umschuldung von einem Dispokredit in einen Ratenkredit unter den gegebenen Voraussetzungen durchführen sollte. Wie genau funktioniert nun diese Umschuldung in der Praxis? Da der Dispokredit in dem Sinne jederzeit kündbar ist bzw. der Kunde keine etwaigen Fristen bezüglich der Tilgung einhalten muss, ist die Vorgehensweise bezüglich der Umschuldung recht einfach.

Zunächst muss man einen Ratenkredit aufnehmen, sei es bei der Bank, die auch das Girokonto führt und damit den Dispokredit eingeräumt hat oder bei einer anderen Bank. Die Höhe des Kreditbetrages sollte der Summe entsprechen, mit der man sein Konto derzeit überzogen hat. Ist der Kredit genehmigt und wird die Summe ausgezahlt bzw. aufs Girokonto überwiesen, kann man nun den Betrag dazu nutzen, das Konto auszugleichen. Gleichzeitig sollte man auch nicht vergessen, den Dispokredit "streichen" zu lassen. Dieses ist auf jeden Fall sehr wichtig, denn es wäre natürlich finanziell fatal, wenn man den Dispokredit umschuldet und dann gleichzeitig diesen wieder neu in Anspruch nimmt, denn dann hätte sich die Gesamtkreditsumme sogar erhöht. Um sich die Notwendigkeit einer Umschuldung in diesem Bereich vor Augen zu führen, sollte man sich mitunter wirklich einfach einmal in Zahlen vor Augen führen, was die Inanspruchnahme des Dispokredites für Kosten über die Jahre hinweg verursacht. Nicht wenige Kunden nutzen einen Dispokredit beispielsweise über einen Zeitraum von 15 Jahren mit einem Betrag von 5.000 Euro aus. Bei einem Zinssatz von 12 Prozent wären das Zinsen von 600 Euro im Jahr, also in 15 Jahren alleine Zinsen für den Dispokredit in Höhe von 9.000 Euro (!). Man sollte hier also frühzeitig "eingreifen", und die Schulden durch eine Umschuldung in einen Ratenkredit abbauen. Dieses ist meistens recht einfach möglich, denn nur wenige Kunden benötigen den Dispokredit bzw. die beanspruchte Summe wirklich, sondern nutzen den Kredit quasi aus Gewohnheit und weil eben keine Rückzahlungsverpflichtung besteht.