Kredit zusammenfassen und umschulden

Nicht nur die Umschuldung von einem Dispokredit in einen Ratenkredit kann sinnvoll sein, sondern nicht selten macht es ebenso Sinn, Ratenkredite untereinander umzuschulden. Dieses kann auf der einen Seite sinnvoll sein, wenn die neuen Kredite bessere Zinsen als die bisherigen Darlehen aufweisen, auf der anderen Seite dient es auch der Übersicht, wenn man beispielsweise mehrere Kredite zu einem Kredit zusammenfasst. Im Bereich der Ratenkredite hat der Kreditnehmer sogar den Vorteil, dass für eine vorzeitige Ablösung des Darlehens selten Gebühren berechnet werden, sondern man erhält im Gegenteil oftmals noch anteilige Zinsen die bereits vorgerechnet wurden zurück, also erstattet.

Warum kommt in der Praxis nun überhaupt eine "Ansammlung" verschiedener Darlehen zusammen und wie kann hier die Umschuldung vorgenommen werden? In der Praxis sieht es oftmals so aus, dass man viele kleine oder auch mittelgroße Kredite für unterschiedliche Finanzierungen aufnimmt. So wird beispielsweise ein neues Auto über einen Kredit finanziert, eine Urlaubsreise, die neue Küche, der Großbild-Fernseher oder die neue Wohnzimmereinrichtung, und schon hat man fünf verschiedene Darlehen für ganz alltägliche Dinge aufgenommen. Die Gefahr an dieser Situation besteht oftmals dann darin, dass man als Kreditnehmer den Überblick in der Hinsicht verliert, dass man sich nicht mehr bewusst ist, welche Belastung die Raten als Gesamtsumme monatlich ergeben. Füllt man die angesprochenen Kredite einmal mit konkreten Zahlen, dann ist die monatliche Gesamtbelastung nicht unerheblich und es kommt oftmals noch die Tatsache hinzu, dass man gar nicht im Kopf hat, wie lange die Raten jeweils noch zu zahlen sind, also für welchen Zeitraum die Belastung noch beseht. Der Einfachheit halber wird angenommen, dass die oben genannten Kredite alle mit einem Zinssatz von 10 Prozent in drei abzuzahlen sind. So könnte der Kredit für das Auto beispielsweise über 10.000 Euro lauten und eine monatliche Raten von 361 Euro verursachen, der Kredit für die Urlaubsreise beträgt 3.000 Euro und führt zu einer Monatsrate von 108 Euro, der Kredit für die neue Küche über 5.000 Euro macht eine monatliche Rate von 180 Euro aus, das Darlehen für Großbild-Fernseher und Wohnzimmer zusammen 5.000 Euro und somit ebenfalls eine monatliche Rate von 180 Euro.

Was sich in den Einzelsummen nach noch nicht so hohen Belastungen klingt, ergibt dennoch in der Gesamtsumme einen erheblichen Betrag. Derzeit muss der Kreditnehmer nämlich monatlich 829 Euro alleine an Raten für diese Kredite aufwenden, also mehr als die durchschnittlichen Mietkosten eines Zwei-Personen Haushaltes betragen. Im Beispiel ist die Übersicht dabei noch recht einfach, weil alle Laufzeiten und Zinssätze identisch sind, aber oftmals weiss man gar nicht mehr, wie lange eine Belastung in Form der Rate noch aktuell ist. Das Umschulden kann nun in der Praxis so aussehen, dass man zunächst natürlich einen Kreditgeber ausfindig machen muss, der einem die gesamte Darlehenssumme, die als Restschuld bei allen aktuellen Krediten noch vorhanden ist, als einen "großen" Kredit zu leihen. Erst wenn man diesen neuen Kreditvertrag abgeschlossen hat, kann man die bisherigen Kreditgeber darum bitten, schriftlich einen Auflösungsbetrag vor die vorzeitige Ablösung des bisherigen Darlehens mitzuteilen. Hier spart man, wie zuvor kurz angesprochen, sogar Zinsen und kann daher auch finanziell noch von der Umschuldung profitieren. Im Folgenden können dann die bisherigen Darlehen mit dem "frischen" Kapital abgelöst werden und es ist nun nur noch ein Kredit, eine Kreditrate und eine Laufzeit vorhanden, was deutlich übersichtlicher als zuvor ist.