Der Hebel beim Kredit

Auch wenn der so genannte Hebel im Bereich bestimmter Produkte zu Geldanlage angesiedelt ist, so steht der Hebel dennoch mitunter auch in Verbindung mit einer Kreditvergabe. Der Hebel ist auch unter dem Namen Leverage bekannt und tritt in Verbindung mit dem Investment in Optionsscheine, Devisen oder CFDs (Contract For Differences) auf. Bei den Optionsscheinen stellt der Hebel lediglich eine mögliche Potenzierung des Gewinns dar. Beim Devisenhandel und beim Handel mit CFDs ist es hingegen so, dass der als Leverage bezeichnete Hebel tatsächlich die Überlassung von fremden Kapital darstellt, also eine Kreditvergabe ist. Wie sieht das in der Praxis konkret aus?

Beim Devisen- und CFD-Handel ist es so, dass der Anleger nur zwischen 0,25 und 1,00 Prozent der Summe, die er eigentlich handeln möchte, selber zur Verfügung haben muss. Den Großteil des zu investierenden Betrages bekommt der Kunde vom jeweiligen Forex- oder CFD Broker zur Verfügung gestellt, also geliehen. Wie bei jedem anderen Kredit, so berechnet der Forex Broker als faktischer Kreditgeber auch Zinsen für die Überlassung seines Kapitals, welches der Anleger zum Handel nutzen kann. Teilweise liegt der Hebel in diesem Bereich bei bis zu 400:1. Das bedeutet, der vom Forex Broker zur Verfügung gestellte "Kreditbetrag" ist 400 mal so hoch wie das Kapital, was der Anleger selber als Eigenkapital einsetzen muss. Es handelt sich beim Leverage (Hebel) allerdings um einen extrem kurzfristigen Kredit.

Oftmals wird die Position noch am selben Tag der Inanspruchnahme ausgeglichen, in dem Fall werden auch keine "Kreditzinsen" berechnet. Dieses geschieht nur, wenn der Kunde das geliehene Kapital "über Nacht" behält. Dann bezeichnen die Forex Broker die Zinsen welche für die Überlassung des Kapitals berechnet werden als Finanzierungskosten oder Finanzierungszinsen.