Der Investitionskredit

Im Finanzierungsbereich teilt man die vergebenen Kredite in zwei große Gruppen ein, nämlich in die Kredite an Privatpersonen und in die gewerblichen Kredite, welche an Selbstständige oder auch an Unternehmen als eine juristische Person vergeben werden. In den Bereich der so genannten Unternehmenskredite fällt unter anderem auch der Investitionskredit. Es handelt sich dabei um einen mittel- bzw. meistens langfristigen Kredit, der zur Anschaffung von Sachwerten dienen soll, die zum Anlagevermögen des Unternehmens zählen. Der Investitionskredit soll also vereinfacht gesagt dazu dienen, dass beispielsweise ein Produzent von Taschenrechnern sich die notwendigen Maschinen kaufen kann, die zur Fertigung der Rechner benötigt werden und nicht zur Beschaffung des "Rohmaterials", welches dann zu den Taschenrechnern verarbeitet wird. In den meisten Fällen nehmen vor allen Dingen kleinere und auch mittelständische Unternehmen solche Investitionskredite in Anspruch.

Diese Kredite werden manchmal blanko, manchmal aber auch gegen das Stellen von Sicherheiten vergeben. Das ist zum Beispiel die Sicherungsübereignung, wenn von der Kreditsumme zum Beispiel Maschinen gekauft werden. Bezüglich der Konditionen können bei den Investitionskrediten sehr viele Möglichkeiten genutzt werden und oftmals handelt es sich um eine sehr individuelle Vereinbarung zwischen dem Kunden und dem Kreditgeber. Das betrifft sowohl die Zinsgestaltung als auch die Art und den Zeitpunkt der Tilgung des Kredites. So kann zum Beispiel entweder ein variabler oder ein fester Zinssatz vereinbart werden, der Investitionskredit kann in Form eines Abzahlungsdarlehens (Tilgungsdarlehen), eines Annuitätendarlehens oder eines Festdarlehens vergeben werden und die konkrete Art der zu stellenden Sicherheiten kann ebenfalls variieren. Neben der Sicherungsübereignung kommt hier oftmals auch eine Grundschuld oder eine Bürgschaft als Sicherheit in Frage. Man unterscheidet zwei grundsätzliche Arten von Investitionskrediten danach, was genau mit dem Kreditbetrag finanziert werden soll.

Zum einen gibt es Investitionskredite, welche zur Finanzierung des Anlagevermögens verwendet werden und zum anderen werden Investitionskredite auch für gewerbliche Bauvorhaben genutzt. Beim Investitionskredit zur Anlagefinanzierung werden mittels der erhaltenen Darlehenssumme zum Beispiel Produktionsanlagen, Maschinen, Fahrzeuge, Einrichtungen für eine Praxis oder Geschäfte und sonstige Gegenstände des Anlagevermögens finanziert. Wichtig ist in diesem Zusammenhang darauf zu achten, dass man beim Investitionskredit die Laufzeit maximal so lange wählt, wie die normale Nutzungsdauer des finanzierten "Gegenstandes" ist. In den meisten Fällen ist die Nutzungsdauer des Gegenstandes mit der Dauer der Abschreibung laut offizieller AfA-Tabelle identisch. Die Investitionskredite zur Finanzierung von Immobilien werden im Grunde genauso behandelt, wie die Immobilienkredite für den Privatkunden. Für die Berechnung des Beleihungswertes wird jedoch in der Regel nicht der Verkehrswert als Grundlage genommen, sondern der Ertragswert der Immobilie.