Das Endfällige Darlehen

Im Bereich Immobilienkredite, vielen Kunden auch besser unter dem Namen Hypothekendarlehen bekannt, gibt es nicht nur eine Art von Darlehen, sondern verschiedene Varianten. Den meisten Kunden ist sicherlich das Annuitätendarlehen bekannt und dieses Darlehen wird schon seit vielen Jahrzehnten zur Finanzierung einer Immobilie verwendet. Eine Alternative, bei der es sich ebenso um ein Hypothekendarlehen handelt, stellt das so genannte endfällige Darlehen dar. Der Name kommt deshalb zustande, weil das Darlehen erst am Ende der Laufzeit fällig ist, dann also erst getilgt werden muss. Beim Annuitätendarlehen ist es zum Beispiel generell so, dass der Kreditnehmer fortlaufend eine Tilgung leistet, die in den Monatsraten vorhanden ist. Ein endfälliges Darlehen ist hingegen dadurch gekennzeichnet, dass während der Laufzeit ausschließlich die Zinszahlung erfolgt, während die Tilgung erst am Ende stattfinden muss. Durch diese Tatsache, nämlich das während der Laufzeit nur Zinsen zu zahlen sind, spart man natürlich eine Menge an Kapital an, welches eigentlich zur Tilgung des Darlehens verwendet werden müsste.

Je nach Darlehenssumme sind das mitunter über 2.000 Euro im Jahr. Diese Beträge hat man aber natürlich nur indirekt gespart, denn selbstverständlich benötigt man dieses "gesparte" Kapital spätestens bei Fälligkeit des endfälligen Darlehens, wenn man dieses in einer Komplettsumme tilgen muss. Was geschieht also mit dem "eingesparten" Kapital bis zur Fälligkeit des Darlehens? Die Tilgungsbeträge, die eigentlich in das Darlehen fließen müssten, werden anderweitig verwendet, und zwar in Form von Beiträgen zu Sparverträgen. Die Konstruktion endfälliges Darlehen beinhaltet also neben dem Tilgungsaufschub gleichzeitig, dass man Kapital ansammelt um mit diesem später die Tilgung vorzunehmen. Würde man beispielsweise ein Annuitätendarlehen nutzen und monatlich 200 Euro an Tilgung zahlen, so werden diese 200 Euro bei der Inanspruchnahme eines endfälligen Darlehens stattdessen zum Beispiel in einen Fondssparvertrag oder auch in eine Kapitallebensversicherung eingezahlt.

Innerhalb dieser jeweiligen Verträge wird dann mit Verzinsung und sonstiger Rendite das Kapital nach und nach vermehrt, sodass die Summe schließlich spätestens bei Fälligkeit des Darlehens so hoch sein sollte, dass sie mindestens der Tilgungssumme entspricht. Der Vorteil vom endfälligen Darlehen liegt laut diversen Statistiken übrigens darin, dass man insgesamt eine kürzere Laufzeit benötigt, als wenn man ein Annuitätendarlehen nutzt. Das liegt an der Tatsache, dass man durch die Verzinsung und Rendite beim gewählten Sparvertrag mehr Geld "erwirtschaftet", als man durch die Nicht-Tilgung des Darlehens während der Laufzeit und der damit verbundenen nicht stattfindenden Tilgungsverrechnung "verliert".