Das Annuitätendarlehen

Im Bereich der Immobilienfinanzierung wird in der Regel von einem Immobilienkredit oder einem Hypothekendarlehen gesprochen wenn es darum geht, das passende Darlehen zu kennzeichnen. Der Begriff Hypothekendarlehen ist jedoch darum etwas unpräzise, weil es drei verschiedene Arten bzw. Typen von Hypothekendarlehen gibt, die sich in nicht ganz unwichtigen Punkten voneinander unterscheiden. Diese drei Typen sind das Tilgungsdarlehen, das endfällige Darlehen und das Annuitätendarlehen. Dieses Annuitätendarlehen nutzen nahezu 85 Prozent aller Kreditnehmer, wenn sie sich für ein Hypothekendarlehen entscheiden. Was aber genau ist das Typische für ein Annuitätendarlehen und was zeichnet dieses aus? Zunächst einmal erklärt der Name des Darlehens schon Einiges über dessen Eigenschaften.

Annuität bedeutet soviel wie Jahresrate und gemeint ist damit, dass der Kreditnehmer jedes Jahr bzw. in der Praxis in der Regel monatlich eine gleich hohe Kreditrate zahlen muss. Das gilt natürlich nur für die Dauer der Festzinsvereinbarung beim Darlehen, beim variablen verzinslichen Darlehen ändert sich die Ratenhöhe nach einer Zinsanpassung in den meisten Fällen. Die Annuität selber besteht auf der einen Seite aus den Zinsen, die der Kreditnehmer für das in Anspruch genommene Annuitätendarlehen zahlen muss. Auf der anderen Seite beinhaltet die Annuität aber natürlich auch die notwendige Tilgung des Darlehens. Somit ist die Haupteigenschaft vom Annuitätendarlehen, dass sich zwar einerseits durch die stetige Tilgung das innere Verhältnis zwischen dem Anteil der Zinsen und dem Anteil der Tilgung stetig ändert, andererseits die Gesamthöhe der Rate aber konstant bleibt.

Wie hoch der jeweilige Anteil der Zinsen und/oder der Tilgung an der gesamten Annuität ist, kann man sich in Form eines Zins- und Tilgungsplans zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Annuitätendarlehen berechnen lassen. In der Regel ist die Annuität zu Beginn der Darlehensrückzahlung so strukturiert, dass diese zu einem Anteil von rund 10-20 Prozent aus der Tilgung besteht und der restliche Anteil von 80-90 Prozent aus den Zinsen. Im Laufe der Jahre ändert sich dieses Verhältnis immer mehr zu Gunsten der Tilgung, sodass die Verteilung wenige Jahre vor Ende der Darlehensrückzahlung nahezu umgedreht ist, also 10-20 Prozent Zinsen und 80-90 Prozent Tilgung.