Der Rahmenkredit

Vielfach wird im Finanzierungsbereich zwischen dem Kreditnehmer und dem Kreditgeber ein fester Darlehensbetrag vereinbart. Diese Kreditsumme stellt der Kreditgeber zur Verfügung und die Summe wird dann auch vom Kreditnehmer in Anspruch genommen. Es gibt aber auch einen Kredit, im Rahmen dessen man nicht eine feste Summe beanspruchen muss, sondern der Kreditnehmer kann hier innerhalb eines festgelegten Rahmen frei entscheiden, welchen Kreditbetrag er jeweils konkret in Anspruch nimmt. Dieser Kredit wird aufgrund dieser Haupteigenschaft demzufolge auch als Rahmenkredit bezeichnet. Im Grunde ist der Rahmenkredit nahezu identisch mit dem Dispositionskredit, denn hier handelt es sich ebenfalls um einen Kreditrahmen, der dem Kontoinhaber auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt wird.

Während der Dispositionskredit von Privatkunden genutzt wird, wird der Rahmenkredit in der Regel an Geschäftskunden vergeben. In der Praxis funktioniert der Rahmenkredit so, dass zunächst zwischen dem Kreditgeber und dem Kreditnehmer vereinbart wird, in welchem Rahmen sich der zugesagte Kredit bewegen kann. Während der Rahmen nach "oben" natürlich begrenzt wird, findet nach "unten" keine Begrenzung statt. Es wird also seitens des Kreditgebers nicht verlangt, dass beispielsweise mindestens 3.000 Euro immer in Anspruch genommen werden müssen. Der Kreditnehmer zahlt dann in der Regel beim Rahmenkredit auch nur für den Teil des Betrages Kreditzinsen, die er wirklich in Anspruch nimmt. Da sich diese Summe täglich verändern kann, muss die Berechnung der Zinsen auch auf den Tag genau erfolgen. Der große Vorteil vom Rahmenkredit besteht darin, dass nicht ständig ein neues Darlehen beantragt und seitens der Bank genehmigt werden muss.

Denn hat der Kreditnehmer den in Anspruch genommenen Betrag teilweise oder ganz wieder zurück gezahlt, dann kann er automatisch wiederum so viel Kapital verfügen, wie es die Grenze des Rahmenkredites zulässt. Typisch für die Nutzung eines Rahmenkredites ist der Fall, wenn ein Händler Waren einkaufen muss, die oftmals auf Kredit finanziert werden müssen. Nach dem Einkauf der Waren ist der Rahmenkredit dann mitunter voll in Anspruch genommen. Durch den folgenden Verkauf der Waren kann der Kredit nach und nach reduziert werden, bis wieder neue Waren eingekauft werden müssen. In der Fachsprache wird solche ein Rahmenkredit auch als Revolvingkredit bezeichnet.