Beim Gespräch selbstbewusst sein

Sieht man einmal vom Kreditscoring ab, welches bei den Direktbanken zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Kunden angewendet wird und der Maßstab für die Annahme oder Ablehnung eines Kreditantrages ist, so hängt die Genehmigung eines Kredites in nicht unerheblichem Ausmaß teilweise auch von der subjektiven Einschätzung des Kreditgebers ab. Als Geschäftskunde ist man es daher in der Regel aus zahlreichen Gesprächen mit der Bank bezüglich einer Kreditvergabe bereits gewohnt, in einem solchen Kreditgespräch möglichst selbstbewusst aufzutreten. Auch wenn dieses selbstbewusste Auftreten natürlich objektiv negative Daten wie negative Einträge in der Schufa oder ein zu geringes Einkommen nicht ausgleichen kann, so ist das persönliche Auftreten des Kreditsuchenden dennoch öfter das "Zünglein an der Waage", wenn es um die Genehmigung oder Ablehnung des Kredites geht – denn Bankberater sind auch nur Menschen und lassen sich zum Teil vom persönlichen Eindruck leiten.

Daher sollte man auch als Privatkunden nicht "kleinlaut" oder "schüchtern" im Kreditgespräch auftreten, sondern beispielsweise mitunter auch bei Konditionsverhandlungen durchblicken lassen, dass es auch noch andere Anbieter als Alternative gibt. Kurz gesagt sollte man auch bei einem Kreditgespräch als ein Kunde und nicht als ein Bittsteller auftreten. Das auch der persönliche Eindruck vom Kreditsuchenden einen Einfluss auf die Entscheidung des Beraters hat, ist logisch nachvollziehbar. Denn der Bank kommt es natürlich in erster Linie bei der Vergabe eines Kredites darauf an, dass die Kreditraten pünktlich ohne Probleme gezahlt werden und der Kredit ordnungsgemäß und vollständig getilgt wird. Insofern ist ein gewissen Vertrauen seitens der Bank in den Kreditnehmer notwendig, dass dieser nicht nur wirtschaftlich in der Lage sein wird, den Kredit zurück zu zahlen, sondern auch die persönlichen und charakterlichen Eigenschaften dieses begünstigen. Denn weigert der Kreditnehmer sich zum Beispiel die Kreditraten zu zahlen oder überschuldet sich in der Zwischenzeit hat die Bank zwar rechtliche Mittel, die aber dennoch oftmals zu keinem Ergebnis führen, sodass der Ausfall des Kredites praktisch vorprogrammiert ist.

Neben dem persönlichen Auftreten ist es zudem immer sinnvoll und wird von den Bankberatern auch durchweg positiv bewertet wenn man einige Unterlagen, welche zur Kreditbeurteilung dienen können, von sich aus vorlegt. Der Denkansatz ist hier im Grunde zwar recht einfach, zeigt in der Praxis aber dennoch Wirkung, nämlich nach dem Motto "Wer seine Unterlagen von sich aus einreicht hat nichts zu verbergen". Zu diesen Unterlagen, welche die meisten Banken zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit ohnehin meistens anfordern, zählen zu Beispiel eine Schufa-Auskunft (erhält man seit 1. April 2010 als Selbstauskunft einmal jährlich kostenlos von der Schufa), Gehaltsnachweise, Arbeitsvertrag oder Verdienstabrechnung und auch eine Aufstellung über vorhandenes Vermögen ist oftmals hilfreich, falls Guthaben vorhanden sind. Kommt es dem Kreditsuchenden im Kreditgespräch auch darauf an, einen möglichst günstigen Zinssatz zu erhalten, dann ist die Vorlage von "Konkurrenzangeboten" (am besten in schriftlicher Form) nicht selten ein geeignetes Mittel die Bank dazu zu bewegen, auch ihre Konditionen etwas anzupassen, denn einen gewissen Spielraum hat eigentlich jede Bank auch beim Zinssatz für Kredite.