Voraussetzungen und Tipps für Selbständige

Für Selbstständige ist es anlässlich der Existenzgründung schwierig, einen Geschäftskredit genehmigt zu bekommen. Der Kreditgeber sieht das Problem in seinem Kreditausfallrisiko. Zur Bewertung der Bonität werden Zahlen und Fakten über die Einkommenssituation benötigt. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gibt Aufschluss darüber, ob der Kreditnehmer anhand seines laufenden, gesicherten Einkommens dazu in der Lage ist, den Kredit zuzüglich der Zinsen vertragsgemäß zurückzahlen zu können. Im Gegensatz zum vertraglich beschäftigten Arbeiter oder Angestellten hat der Selbstständige kein garantiertes Monatseinkommen. Er lebt davon, wie es heißt, Aufträge reinzuholen, sie auszuführen und die erbrachte Leistung zu berechnen. Erst die anschließende Rechnungsbegleichung ist eine Betriebseinnahme. Die kann durchaus lukrativ und hoch sein; sie ist jedoch noch nicht dauerhaft oder regelmäßig. Vor diesem Hintergrund kann der Jungunternehmer in der Anfangsphase seiner Existenzgründung keine Zahlen, Daten und Fakten vorlegen; weder eine Bilanz noch eine Steuererklärung oder gar einen Steuerbescheid. Das ändert nichts daran, dass Banken und Sparkassen an die Vorgaben ihrer eigenen Kreditvergaberichtlinien gebunden sind. Sie möchten gerne, können beziehungsweise dürfen jedoch nicht helfen. Die Formulierung lautet dann, dass eine Kreditvergabe mangels Bonität nicht möglich ist.


Verschiedene Anbieter bieten Problemlösungen an


Dennoch ist es für Arbeitnehmer mit einem niedrigen Einkommen, für Freiberufler sowie für Selbstständige über online Anbieter nicht unmöglich, einen überschaubaren Verbraucherkredit bis zum mittleren vierstelligen Bereich genehmigt zu bekommen. Solche Kredite werden vorzugsweise im Internet angeboten. Dort gehören Onlinebanken und Onlineplattformen wie Smava zu den bekannten Kreditanbietern. Während Banken im Rahmen der gewerblichen Kreditvergabe einen klassischen Verbraucherkredit anbieten, ist es bei Smava ein P2P-Kredit. P2P steht für das englische Peer to Peer, zu Deutsch von Privat zu Privat. Kreditgeber sind keine Banken, sondern Privatpersonen. Sie stellen ihr privates Erspartes als Kreditsumme zur Verfügung in der Absicht, vorwiegend Selbstständigen, Existenzgründern und Jungunternehmern finanziell unter die Arme zu greifen. Der P2P-Kredit ist dann eine geradezu ideale Lösung, wenn Kreditinstitute die Kreditvergabe mangels Bonität ablehnen.


Online Antrag auch bei niedrigem Einkommen aussichtsreich


P2P-Kreditgeber achten auch, aber nicht nur auf die Bonität. Zur Bonitätsbewertung von Selbstständigen wird neben der Schufa-Selbstauskunft auch deren Geschäftsmodell geprüft. Businessplan und Budgetplan sind eine wichtige, oftmals entscheidende Grundlage zur Kreditzusage. Für Freiberufler, für Minijobber oder für Teilzeitbeschäftigte wird zur Kreditwürdigkeit im Einzelfall die Einkommensgrenze auf ein monatliches Nettoentgelt von 600 EUR bis 1.000 EUR abgesenkt. Meistens ist die Pfändungsfreigrenze von reichlich 1.000 EUR für eine Person das untere Einkommenslimit, und zwar auch im Interesse des Kreditsuchenden. Der tut sich keinen Gefallen damit, einen Kredit aufzunehmen, den er nicht zurückzahlen kann. Der Kreditgeber verzichtet nicht auf seinen Anspruch, sondern er setzt ihn zwangsweise durch. Das kann zur Gehalts- oder zur Kontopfändung führen, schlimmstenfalls bis hin zur Privatinsolvenz.


Als Resümee bleibt festzuhalten,
dass Selbstständige, Freiberufler sowie auch Beschäftigte mit einem niedrigen Einkommen durchaus Chancen haben, einen zu ihrer individuellen Einkommenssituation passenden Kredit genehmigt zu bekommen. Das Angebotsspektrum der Banken erweitert sich deutlich um Onlineplattformen im Internet, die einen P2P-Kredit anbieten.