Das Annuitätendarlehen

Das klassische Darlehen, welches die meisten Kunden bereits seit vielen Jahrzehnten nutzen wenn es darum geht, eine Immobilienfinanzierung durchzuführen, ist das Annuitätendarlehen. Das Darlehen wird oftmals auch kurz als Immobilienkredit oder auch als Hypothekendarlehen bezeichnet, wobei diese Bezeichnung insoweit nicht ganz korrekt ist, als dass das Annuitätendarlehen im Grunde eine Variante des Hypothekendarlehens ist, die sich aber beispielsweise vom endfälligen Darlehen oder vom Tilgungsdarlehen unterscheidet, welches ebenfalls in den Bereich der Hypothekendarlehen fällt. Seinen Namen hat das Annuitätendarlehen aufgrund der Tatsache, dass die Kreditrate monatlich stets gleich hoch bleibt, wobei man diese Rate auch als Annuität bezeichnet. Die Rate bzw. Annuität setzt sich aus zwei Teilen zusammen, nämlich auf der einen Seite aus dem Zinsanteil, also den zu zahlenden Kreditzinsen, und auf der anderen Seite aus dem Tilgungsanteil.

Beim Annuitätendarlehen ist es so, dass die Tilgung seitens der Bank als Kreditgeber in regelmäßigem Abstand mit der Darlehensschuld verrechnet wird. Meistens geschieht dieses vierteljährlich, seltener bereits monatlich. In der Praxis sieht die Tilgungsverrechnung dann beispielsweise so aus, dass der Kreditnehmer zunächst ein Darlehen von 100.000 Euro aufgenommen hat. Wenn die anfängliche Tilgung nun bei zwei Prozent liegen würde, würde also im ersten Jahr von diesen 100.000 Euro ein Betrag von 2.000 Euro getilgt werden. Nach der ersten Tilgungsverrechnung nach drei Monaten (quartalsweise), wäre die Restschuld also noch bei 99.500 Euro. Auf dieser Restschuld basierend werden dann im folgenden Quartal die Zinsen neu berechnet, sodass der Anteil der Zinsen an der Rate sich etwas reduziert, weshalb der Zinsanteil etwas ansteigen kann. Auf diese Art und Weise wird der Zinsanteil dann im Laufe der Jahre immer ein bisschen geringer, was dazu führt, dass der Tilgungsanteil besonders in den letzten Jahren sehr hoch ist. Neben der Annuität als solche ist beim Annuitätendarlehen natürlich vor allen Dingen der Zinssatz wichtig, den man als Kreditnehmer bekommen kann. Angeboten werden seitens der Kreditgeber stets variable oder feste Zinsen (Zinsfestschreibung). Der Kreditnehmer muss sich hier also entscheiden, ob er keinen dauerhaft festen Zinssatz haben möchte, also einen variablen Zinssatz wählt, oder ob er eine Zinsfestschreibung haben möchte, die heute für einen Zeitraum von fünf, zehn oder auch 15, 20 oder 30 Jahre angeboten wird.

Wofür man sich letztendlich an dieser Stelle entscheidet, hängt zum einen von der aktuellen Zinslage ab und zum anderen natürlich auch davon, wie die voraussichtliche Zinsentwicklung in der Zukunft sein wird. Zinfestschreibungen sind bei zu erwartenden Zinssteigerungen in der Zukunft zu empfehlen, während man bei zu erwartenden Zinssenkungen in der Zukunft eher auf den variablen Zinssatz zurückgreifen sollte. Ein weiteres Hauptmerkmal des Annuitätendarlehen ist, wie auch bei den anderen Varianten des Hypothekendarlehens, dass eine Grundschuld oder einen Hypothek als Sicherheit für den Kredit in das Grundbuch eingetragen werden muss. Der Kreditgeber erhält dadurch ein Grundpfandrecht, mittels dessen er in bestimmten Fällen seine Forderungen gegen den Kreditnehmer auch durch eine Zwangsversteigerung durchsetzen kann, wenn der Kreditnehmer zum Beispiel nicht mehr in der Lage ist, die Raten pünktlich zu zahlen. Die Laufzeiten von Annuitätendarlehen hängen natürlich in erster Linie von der Darlehenssumme und von der Höhe des Tilgungsanteils ab, generell kann man jedoch davon ausgehen, dass man das Darlehen nur selten in weniger als 15 Jahren getilgt hat. Üblich sind sogar Laufzeiten von 20-30 Jahren, wobei sich diese in der Praxis in verschiedene nacheinander folgende Darlehen aufsplitten.