Cost-Average-Effekt

In Fonds können Anleger nicht nur investieren, indem einmalig für eine größere Summe Fondsanteile erworben werden, sondern gerade der regelmäßige Erwerb von Fondsanteilen im Zuge eines Sparplans ist bei sehr vielen Anlegern beliebt. Auf diese Art und Weise können sogar die Zulagen, die man aus der staatlichen Riester-Förderung heraus bekommt, mit in den gewählten Fondssparplan eingebunden werden. Wenn man sich für das regelmäßige Fondssparen interessiert, dann sind im Prinzip im Zuge des Sparplans drei Entscheidungen zu treffen. Und zwar muss sich der Anleger zunächst natürlich entscheiden, von welchem Fonds regelmäßig Anteile erworben werden sollen. Zudem muss festgelegt werden, in welchem Rhythmus der Kauf stattfinden soll. Meistens wird hier ein monatlicher Rhythmus gewählt. Als Drittes muss sich der Anleger dann nicht entscheiden, ob er in regelmäßigem Rhythmus, zum Beispiel monatlich, für einen Betrag X Fondsanteile erwerben möchte (wenn ja: für welchen Betrag?) oder ob pro Monat eine feste Anzahl von Fondsanteilen gekauft werden soll (wenn ja: welche Anzahl?).

Den Cost-Average-Effekt nutzen


Im Grunde ist die zuvor angesprochenen Entscheidung zwischen monatlich festem Betrag oder fester Anzahl von Anteilen relativ einfach, wenn man sich einmal den so genannten Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosten-Effekt) anschaut. Der Cost-Average-Effekt besagt nämlich, dass man im Durchschnitt mehr Fondsanteile bzw. Bruchteile eines Anteils im Depot hat, wenn man regelmäßig für den Betrag X Anteile kauft, als wenn man sich auf eine feste Anzahl von Anteilen festlegt. Und zwar hat man aus dem Grunde mehr Anteile beim Kauf für einen festen Betrag, wie zum Beispiel 100 Euro monatlich, weil man so vergleichsweise mehr Anteile bei niedrigen Preisen und vergleichsweise weniger Anteile bei höheren Preisen kauft. Hat man sich jedoch auf eine feste Anzahl pro Monat festgelegt, kauft man diese Anzahl an Fondsanteilen immer, egal ob die Preise des Anteils derzeit hoch oder niedrig sind.

Praxisbeispiel Cost-Average-Effekt


Das der Cost-Average-Effekt nicht nur Theorie ist, sondern in der Praxis tatsächlich auch funktioniert, soll das folgende kurze Beispiel verdeutlichen. Anleger A investiert seit nunmehr vier Monaten regelmäßig 100 Euro in den Fonds X. Der Fondsanteil kostete in den vergangenen vier Monaten jeweils 45,50 Euro, 47,30 Euro, 42,10 Euro und 52,80 Euro. Auf Basis des aktuellen Fondspreises von 52,80 Euro hat der Anleger A also bisher 400 Euro aufgewendet und besitzt dafür 8,579 Fondsanteile, wobei ein Anteil durchschnittlich 46,93 Euro gekostet hat. Anleger B kauft hingegen, natürlich monatlich jeweils zum gleichen Fondspreis, monatlich fest zwei Anteile. Somit besitzt Anleger B nach vier Monaten genau acht Anteile, die ihn insgesamt 378,40 Euro gekostet haben. Bei acht Anteilen hätte ein Anteil demzufolge durchschnittlich 47,30 Euro gekostet. An diesem Beispiel sieht man also, dass der Cost-Average-Effekt tatsächlich vorhanden ist. Denn während Anleger A beim regelmäßigen Kauf der Anteile für den Festbetrag von 100 Euro durchschnittlich nur 46,93 Euro pro Anteil gezahlt hat, musste Anleger B beim regelmäßigen Kauf von monatlich zwei Anteilen im Schnitt 47,30 Euro zahlen.