Musterdepots

Gerade beim Fondsinvestment kann der Anleger ganz unterschiedliche Strategien verwirklichen, da von sehr sicheren bis relativ spekulativen Fonds eine sehr große Auswahl vorhanden ist. Durch die große Flexibilität, die offene Fonds als solche bieten, lässt sich durch die Anlage in verschiedene Fonds eine bestimmte Strategie verfolgen. Da sich viele Ziele und Strategien der Anleger ähnlich sind, gibt es so genannte Musterdepots, auf die man als Anregung für die eigene Zusammenstellung des Fondsdepots zurückgreifen kann. Auch Banken bieten im Zuge der Vermögensberatung und vor allem im Zuge der Vermögensverwaltung solche Musterdepots an. In der Praxis haben sich drei Hauptdepottypen manifestiert, durch welche die meisten möglichen Anlagestrategien im Fondsbereich abgedeckt werden können. Und zwar werden diese drei Musterdepots oftmals als sicherheitsorientierte, ertragsorientierte und chancenorientierte Depots bezeichnet.

Das sicherheits- und das ertragsorientierte Depot


Bei dem sicherheitsorientierten Depot steht für den Anleger und Anteilsinhaber eindeutig die Sicherheit im Vordergrund, wenn es um die Auswahl der Fonds geht. Dennoch wird auch bei dieser Art von Depot bereits eine Diversifikation vorgenommen. Es werden also nicht ausschließlich sehr sichere Fonds genutzt, wie zum Beispiel europäische Geldmarktfonds oder Rentenfonds, die ausschließlich Anleihen mit einer sehr guten Bonität beinhalten gewählt, aber deren Anteil am Gesamtdepotbestand ist sehr hoch. Ein sicherheitsorientiertes Depot könnten von der Struktur her zum Beispiel wie folgt aussehen: 50 Prozent europäische Geldmarktfonds, 30 Prozent Rentenfonds, 10 Prozent Immobilienfonds und 10 Prozent Aktienfonds. Das ertragsorientierte Fondsdepot ist vorrangig für Anleger besonders geeignet, die zwar ebenfalls Wert auf Sicherheit legen, aber bei denen auch der Ertrag wichtig ist. Insofern sieht bei diesem Depottypen die Mischung so aus, dass etwas mehr Fonds enthalten sind, die durchschnittlich höhere Erträge aufweisen können. Das Depot könnte zum Beispiel so strukturiert sein: 30 Prozent Geldmarktfonds, 30 Prozent Rentenfonds (gemischt), 20 Prozent Immobilienfonds und 20 Prozent Aktienfonds.

Das chancenorientierte Depot


Das chancenorientierte Depot ist für Anleger der richtige Depottyp, die vor allem eine sehr gute Rendite erzielen möchten. Die Sicherheit des Investments spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Wie hoch das Risiko und dann auch die mögliche Rendite sein können, kann durch die Zusammensetzung des Depots vom Anleger selbst reguliert werden. So könnte ein chancenorientiertes Depot beispielsweise die folgende Zusammensetzung aufweisen: 20 Prozent Rentenfonds (europäische Anleihen), 30 Prozent Rentenfonds (außereuropäische Anleihen) und 50 Prozent Aktienfonds. Durch Varianten kann man das Depot natürlich in die eine oder andere Richtung (Sicherheit oder Rendite) „verschieben“. Ein sehr spekulatives Depot könnte beispielsweise einen noch höheren Anteil von Aktienfonds haben und mitunter könnte man auch noch Hedgefonds mit einbeziehen.