Schiffsfonds

Neben den geschlossenen Immobilienfonds zählen auch die Schiffsfonds zu den bekannten geschlossenen Fonds. Dabei weisen die Schiffsfonds sogar eine Besonderheit auf, die sie heute von nahezu allen anderen geschlossenen Fonds unterscheidet. Und zwar besteht diese Besonderheit darin, dass Schiffsfonds nach wie vor noch als Steuersparmodell zu betrachten sind. Möglich ist das aufgrund der Tonnagesteuer als Gewinnermittlungsart. Kurz zusammengefasst bewirkt diese Art der Gewinnermittlung, dass die Erträge aus deinem Schiffsfonds für den Anleger meistens zu 95-98 Prozent steuerfrei sind, natürlich auf völlig legalem Wege. Insofern sind Anlagen in Schiffsfonds nach wie vor besonders für vermögende Anleger interessant, welche diese noch verbliebene Steuersparmöglichkeit im Bereich der Geldanlage nutzen möchten.

Das Investment der Schiffsfonds


Generell investieren Schiffsfonds meistens in Seefrachtschiffe, es handelt sich also um Schiffsbeteiligungen. Die Beteiligung kann entweder dem Bau des Schiffes oder auch dem Kauf und dem Betrieb des Schiffes gelten. Die Laufzeit der Beteiligung beträgt in aller Regel zwischen 15 und 25 Jahre, wobei die Rückgabe der Anteile oftmals zum ersten Mal nach 5-6 Jahren möglich ist. Meistens versucht der Fonds natürlich, die im Eigentum befindlichen Schiffe möglichst mit langfristigen Verträgen „auszulasten“, wobei es üblicherweise um den Transport von Frachten geht. Generell werden aber beispielsweise auch Kreuzfahrtschiffe über solche Schiffsfonds finanziert. Die Einnahmen des Fonds bestehen dann, je nach Art des Schiffes, entweder aus dem Ertrag aus dem Transportgeschäft oder aus dem Ertrag eines Passagierschiffes, also den Zahlungen der Kreuzfahrtteilnehmer.

Chancen und Risiken der Schiffsfonds


Es gibt bei den Schiffsfonds für die Anleger und Anteilsinhaber kein Anrecht auf einen festen Ertrag, auch wenn die Gesellschaft natürlich stets eine Rendite XY pro Jahr in Aussicht stellt. Darüber hinaus besteht auch ein Totalverlust-Risiko, welches der Anleger automatisch mit dem Kauf der Anteile in Kauf nehmen muss. Der Totalverlust kann beispielsweise dann entstehen, wenn der Schiffsfonds Verluste erwirtschaftet. Das kann wiederum der Fall sein, wenn die wirtschaftliche Lage sehr schlecht ist, sodass das Schiff von den Kapazitäten her nicht ausreichend ausgelastet ist. In der jüngsten Vergangenheit (2009, 2010) mussten weltweit bereits über 100 Schiffsfonds in die Insolvenz gehen – das Risiko des Totalverlustes ist also durchaus „greifbar“. Die Chancen bestehen beim Schiffsfonds in der recht guten Rendite, vor allem wenn man die Rendite nach Steuern betrachtet. Diese kann durchaus zwischen acht und 15 Prozent liegen.