Private Equity Fonds

Auch die Private Equity Fonds zählen zum Bereich der geschlossenen Fonds. Als Private Equity bezeichnet man im Finanzbereich in der Regel eine Beteiligung an einem Unternehmen, wobei diese Beteiligung nicht den ansonsten oftmals „üblichen“ Weg über die Börse geht. Das jeweilige Unternehmen gibt also keine Anleihen oder Aktien aus, durch deren Börseneinführung dann von den Anlegern Geld eingesammelt wird. Auch die Aufnahme relativ teurer Bankdarlehen soll vermieden werden. Vielmehr können sich interessierte Anleger dann über so genannte Beteiligungen, also über Anteilskäufe, auf direktem Wege an diesem Unternehmen beteiligen. Meistens entscheiden sich kleinere und mittelständische Unternehmen für diesen Weg der Kapitalbeschaffung, weil ein Börsengang mit zu hohen Kosten verbunden wäre. Die Privat Equity Fonds wiederum erwerben nun solche Beteiligungen an Unternehmen.

Die Aufgabe und Funktionsweise der Private Equity Fonds


Für die Unternehmen, die Kapital auf die zuvor erläuterte Art und Weise sammeln möchten, haben die Private Equity Fonds eine ganz wichtige Funktion. Denn nur sehr wenige Anleger hätten die ausreichenden finanziellen Mittel, um sich mit einem bestimmten Mindestvolumen, welches ja nach Unternehmen durchaus im Bereich von mehreren 100.000 Euro bewegen kann, direkt am Unternehmen zu beteiligen. Die Privat Equity Fonds haben daher also eine Art Sammelfunktion, denn hier können verschiedene Anleger im Vergleich zum direkten Investment deutlich weniger Kapital investieren, aber dennoch kommt dann in der Summe das vom Unternehmen gewünschte Kapital zusammen. Zudem nehmen die Private Equity Fonds natürlich auch eine für den Anleger sehr wichtige Risikostreuung vor, da meistens nicht nur in ein einzelnes, sondern in verschiedene Unternehmen investiert wird.

Chancen und Risiken der Private Equity Fonds


Die Chancen der Private Equity Fonds zeigen sich besonders im für den Anleger interessanten Vergleich zur „normalen“ Investition in Unternehmen, nämlich dem Aktienerwerb. Zunächst einmal ist es so, dass die Rendite der Private Equity Fonds in der Vergangenheit im Durchschnitt betrachtet fast immer höher war als die von Aktien, was sich an der Performance der Aktienindizes messen lässt. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Entwicklung von Aktien meistens abhängig von der konjunkturellen Lage ist. Bei den Private Equity ist das in deutlich vermindertem Umfang der Fall, denn es wird hier in meistens relativ junge, aufstrebende Unternehmen investiert, die (noch) nicht im üblichen Konjunkturzyklus sind, und daher durchaus auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten sehr gute Ergebnisse erzielen. Bei den genannten Vorteilen dürfen die Risiken dennoch nicht außer Acht gelassen werden. Zwar wird das Risiko durch die bereits erwähnte Streuung des Kapitals auf verschiedene Unternehmen reduziert, aber natürlich kann sich der Ertrag des Fonds auch einmal deutlich vermindern, falls ein oder sogar mehrere Unternehmen, an welchen sich der Fonds beteiligt hat, insolvent werden würden.