Emerging-Market-Fonds

Zu den vergleichsweise neuen Fondsarten in der Kategorie der offenen Fonds gehören die Emerging-Market-Fonds. Unter dem Begriff Emerging-Market wird im Prinzip ein virtueller Finanzmarktplatz bezeichnet, der aus den so bezeichneten Schwellenländern besteht. Unter den Schwellenländern versteht man wiederum die Staaten, die zwar kein Entwicklungsland im eigentlichen Sinne mehr sind, aber auch noch keine Wirtschaftsnation. Diese Länder stehen also quasi auf der Schwelle zur Industrie- bzw. Wirtschaftsnation. Momentan bezeichnet man zum Beispiel Indien, Brasilien, Indonesien oder auch China als Schwellenländer, wobei China relativ bald den Status Wirtschaftsnation haben dürft bzw. im Grunde schon hat. Als Anleger kann man nun auf verschiedene Weise ganz gezielt in die Entwicklung dieser Schwellenländer investieren, wie zum Beispiel durch den Kauf von Anteilen an einem Emerging-Market-Fonds.

Die Merkmale der Emerging-Market-Fonds


Die Emerging-Market-Fonds gibt es, wie es im Prinzip bei nahezu allen offenen Fonds der Fall ist, in verschiedenen Varianten. So können Emerging-Market-Fonds zum Beispiel nur in Aktien, nur in Anleihen oder in eine Mischung aus beiden Finanzprodukten investieren. Gemeinsam haben die Fonds jedoch allesamt, dass Aktien und/oder Anleihen von Staaten bzw. Unternehmen stammen, die als Schwellenländer zu bezeichnen sind. Dabei gibt es dann Fonds, die sich auf ein Schwellenland konzentrieren, auf eine Region (zum Beispiel Südostasien), oder den gesamten Bereich Emerging-Markets abdecken möchten. Ein Hauptmerkmal der Emerging-Market-Fonds ist vor allem, dass es sich für die Kategorie offene Fonds um ein vergleichsweise risikoreiches Investment handelt. Denn immerhin wird in Finanzprodukte von Staaten investiert, deren Entwicklung eventuell auch einmal nicht so positiv wie erhofft verläuft, was dann fast immer mit größeren Verlusten einher geht. Diese Gefahr besteht vorrangig bei den Fonds, die sich nur auf ein bestimmtes Schwellenland konzentrieren.

Die Chancen beim Investment in Emerging-Markt-Fonds


Einerseits sind die Risiken bei den Emerging-Markets-Fonds höher als bei den meisten anderen offenen Fonds, aber dafür sind auch die möglichen Renditechancen überdurchschnittlich. Vorrangig in den letzten fünf bis zehn Jahren konnten gerade die Fonds, die sich auf Aktien oder auf Anleihe aus den Schwellenländern wie Russland oder China konzentriert haben, sehr gute Jahresrenditen vorweisen. Diese lagen im Durchschnitt deutlich über zehn Prozent pro Jahr, teilweise waren in nur einem Jahr sogar Wertsteigerungen von 50 Prozent und mehr vorhanden. Generell muss der Anleger also bei den Emerging-Markets-Fonds sehr gut abwägen, ob er grundsätzlich dazu bereit ist, das erhöhte Anlagerisiko mit gleichzeitiger Aussicht auf einen sehr guten Ertrag einzugehen.